08.04.2025 – OFFENER BRIEF AN VERANTWORTLICHE AUS POLITIK UND VERWALTUNG

Streckensperrung A 59 verhindern – Verkehrskollaps im Düsseldorfer Süden vermeiden

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Entsetzen haben die Bürgerinnen und Bürger im Düsseldorfer Süden der Presse
entnommen, dass die Autobahn AG plant, ab dem Herbst dieses Jahres die Autobahn A 59
zwischen dem Kreuz Düsseldorf-Süd und dem Dreieck Monheim-Süd für 8-10 Monate in
jeweils einer Fahrtrichtung komplett gesperrt werden soll.

Wie schon im vergangenen Jahr ist damit zu rechnen, dass die einzige Fahrmöglichkeit mit
dem PKW für Menschen aus Hellerhof und Garath in die Düsseldorfer Innenstadt über die
B 8 vollkommen überlastet sein wird. Insbesondere für berufstätige Eltern, die auch noch ihre
Kinder in die Kita oder Schulen bringen müssen, ist der entstehende Stau und die enorme
Fahrzeitverlängerung eine nicht tragbare Zumutung. Da die B 8 mitten durch Wohngebiete
der beiden Stadtteile führt, ist der zu erwartende zusätzliche PKW- und LKW-Verkehr mit
einer starken Lärm- und Abgasbelästigung für die Anwohnerinnen und Anwohner verbunden.
Erschwerend kommt hinzu, dass in dem geplanten Zeitraum der Autobahnsanierung
weiterhin mit häufigen und teilweise längeren Ausfällen der S-Bahn zu rechnen ist, da die
Bahnstrecke Köln-Düsseldorf ebenfalls saniert bzw. für den RRX ertüchtigt wird. Das
verhindert nicht nur den Umstieg auf die S-Bahn, sondern führt zu einem weiteren Anstieg
des PKW-Verkehrs. Auch der dann einzurichtende – meist unzureichende –
Schienenersatzverkehr ist dann keine Alternative, da die Busse ebenfalls im Stau auf der B 8
stehen.

Das perfekte Chaos wird entstehen, wenn bei Hochwasser der Baumberger Weg zwischen
Monheim-Baumberg und Düsseldorf-Urdenbach gesperrt wird. Der dortige Verkehr quält sich
dann über den Hellerhofweg ebenfalls auf die B 8.

Sehr geehrte Damen und Herren,

der durch die beabsichtigte Sperrung der A 59 entstehende für eineinhalb bis zwei Jahre
andauernde Verkehrskollaps im Düsseldorfer Süden mit Rückstauungen bis in die
Wohnviertel ist nicht einfach nur lästig. Für Pendlerinnen und Pendler und insbesondere für
berufstätige Eltern mit einem ohnehin eng getakteten Alltag ist das eine enorme zusätzliche
Belastung, die viele Familien an ihre Grenzen bringt.

Wir fordern deshalb:
• Keine Vollsperrung einer kompletten Richtungsfahrbahn der A 59
• Stattdessen erneute Prüfung von Alternativen und deren Realisierung mit dem erklärten Ziel
eine Vollsperrung zu verhindern
• Frühzeitige und digitale, d. h. flexible Ausschilderung von großräumigen Umleitungen
• Keine Umleitung über die B 8 ausschildern
• Durchfahrtverbot für schwere LKW auf der B 8 (nur Lieferverkehr) während der Bauphase
• Anpassung der Ampelschaltungen im Sinne von Pförtnerampeln, die nur wenige Fahrzeuge
durchlassen, um die Nutzung der großräumigen Umleitungen zu befördern
• Verbesserung der grundsätzlichen Zuverlässigkeit der S 6 inkl. S 68 als Alternative zur PKW
Nutzung
• Reduzierung der baubedingten Sperrungen der Bahnstrecke bzw. Beschränkung auf
Wochenenden und Nachtverkehr währen der Autobahnsanierung
• Installation der bereits zugesagten Anlagen zur dynamischen Fahrgastinformation in
Hellerhof bis zum Baubeginn der A 59
Wir bitten Sie eindringlich:
• Setzen Sie sich im Rahmen Ihrer Möglichkeiten und Zuständigkeiten für eine Lösung ein, die
für die Menschen zumutbar ist.
• Suchen oder befördern Sie eine lösungsorientierte Abstimmung zwischen den Akteuren
Autobahn GmbH, DB InfraGO AG, Rheinbahn AG und Amt für Verkehrsmanagement, um die
unvermeidbaren Belastungen so gering wie möglich zu halten

Wir sind uns darüber im Klaren, dass die überall notwendigen Sanierungsarbeiten nicht ganz
ohne Beeinträchtigungen erfolgen können und begrüßen, dass im Zuge der
Autobahnsanierung endlich auch das Thema Lärmschutz angegangen wird. Allerdings sind
wir der Auffassung, dass es Aufgabe und Verantwortung der Akteure ist, die Belange der
Bürgerinnen und Bürger bestmöglich zu berücksichtigen.

Wir werden diesen Brief auch der Presse übergeben.

Mit freundlichen Grüßen

Vorstand des Bürgerverein Hellerhof e.V.

© Foto: Bretz, Andreas (abr) / Rheinische Post